Zu Erich Petry hatte ich ursprünglich nur folgende Informationen:
Paul Erich Petry, geb. am 11.07.1924 als Sohn von Wilhelm Karl Heinrich Petry und Anna Maria Petry (geb. Sauer) in Hofheim/Ts. Er war gelernter Dreher und diente im WK2 als Maschinist und Obergefreiter auf einem UBoot. Gefallen im Südatlantik (war falsch). Anzeige der Wehrmachtsauskunftsstelle für Kriegsverluste und Kriegs-gefangene vom 25.10.1944. Der Todestag wurde ursprünglich mit dem 20.08.1944 angegeben, aber korrigiert auf den 20.08 1943 (Sterberegister des Standesamtes Hofheim/Ts.).
Lange habe ich vergeblich in den Archiven nach dem gesunkenen UBoot im Südatlantk gesucht. Erst ein Hinweis, dass deutsche Boote auch im Südpazifik bzw. im Indischen Ozean aktiv waren, brachte mich auf die richtige Spur. Die nun folgenden Informationen stammen aus diesen Quellen:
Wikipedia, UBoot-Archiv Wiki, ubootrecherche.de, Freundeskreis Traditionsarchiv Unterseeboote e.V.,
U 197 war ein U-Boot vom Typ IX D2 - auch „Fern-U-Boot“, „Ozeanboot“ oder „Ostasienboot“ genannt - das während des Zweiten Weltkriegs im U-Boot-Krieg durch die Kriegsmarine im Südatlantik und im Indischen Ozean eingesetzt wurde.
Alle von der Kriegsmarine in Dienst gestellten Boote des Typs IX D2 wurden auf der Bremer Werft der Deschimag AG Weser gefertigt. Diese Werft war bereits seit 1934 mit dem Bau von U-Booten für die Reichsmarine (später Kriegsmarine) beauftragt und produzierte diese zunächst unter Geheimhaltung und Umgehung der Bestimmungen des Versailler Vertrages.
Nach Kriegsbeginn spezialisierte die Werft sich auf den Bau von Booten des großen Typs IX, von dessen verschiedenen Varianten bis Kriegsende 113 Exemplare an die Kriegsmarine ausgeliefert wurden. Im Jahr 1942 lieferte die AG Weser zehn U-Boote des Typs IX D2 aus. Ein U-Boot dieser Klasse verdrängte über Wasser 1616 t und im getauchten Zustand 1804 t. Es war 87,58 m lang, 7,5 m breit und hatte einen Tiefgang von 5,35 m. Die insgesamt 5400 PS starken Dieselmotoren erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 19 kn, was 35,7 km/h entspricht.
Bei Unterwasserfahrt trieben die insgesamt 1100 PS der zwei Elektromotoren das Boot zu einer Höchstgeschwindigkeit von 6,9 kn - 12,8 km/h - an. IX D2-Boote waren mit 24 Torpedos bewaffnet, die aus vier Bug- und zwei Hecktorpedorohren ausgestoßen werden konnten. Zusätzlich verfügten diese Boote mit einer 3,7-cm-Flak, einer 2,0-cm-Flak und einer 10,5-cm-Utof-Kanone über Artilleriebewaffnung.
U 197, unter Kapitänleutnant/Korvettenkapitän Robert Bartels, lief am 03.04.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, der Brennstoffergänzung in Kristiansand und einer Übernachtung wegen Schlechtwetter in Egersund, operierte das Boot im Indischen Ozean, vor Südafrika und südlich von Madagaskar. Es wurde am 23.06.1943 vom deutschen Versorger CHARLOTTE SCHLIEMANN mit 235 m³ Brennstoff und Proviant versorgt. U 197 konnte auf dieser Unternehmung 3 Schiffe mit 21.267 BRT versenken und 1 Schiff mit 7.181 BRT beschädigen.
Versenkt und beschädigt (b.) wurden:
20.05.1943 - die niederländische BENAKAT 4.763 BRT
24.07.1943 - die schwedische PEGASUS 9.583 BRT
30.07.1943 - die amerikanische WILLIAM ELLERY 7.181 BRT (b.)
17.08.1943 - die britische EMPIRE STANLEY 6.921 BRT
Boot: U 197
Datum: 20.08.1943
Letzter Kommandant: Robert Bartels
Ort: Indischer Ozean
Position: 28°40' S - 42°36' Ost
Planquadrat: KQ 8251
Verlust durch: Consolidated PBY Catalina
Tote: 67
Überlebende: 0
Das IX D2-Boot U 181 unter dem Kommando von Wolfgang Lüth hatte Nordfrankreich bereits im März verlassen und benötigte inzwischen neue Schlüssel für die Enigma-Maschine. Die U-Bootführung befahl Kommandant Bartels ein Rendezvous mit U 181 zur Übergabe neuer Schlüsseltafeln an Lüth.[7] Den ersten verabredeten Termin am 17. August verpasste U 197, da Kommandant Bartels zu diesem Zeitpunkt die Empire Stanley verfolgte.
Nach einer erneuten Absprache über Funk trafen sich die Boote schließlich am 19. August. Es war den britischen Streitkräften gelungen, den dieser Verabredung vorausgehenden regen Funkverkehr zwischen den beiden Booten einzupeilen und die Position des Treffpunktes zu ermitteln.[6] Dementsprechend patrouillierten mehrere Catalina-Flugboote der in Durban stationierten Squadron 265 das Seegebiet. Am 20. August wurde das an der Wasseroberfläche fahrende U 197 von zwei Catalinas entdeckt
U 197 wurde am 20.08.1943 im Indischer Ozean südlich der Insel Madagaskar durch Wasserbomben der Catalina N der britischen RAF Squadron 265 aus Durban versenkt. Das Boot wurde am 20.08.1943 durch die Catalina C des britischen 259. Squadron, geflogen von Flt.Lt. L.O. Barnett, mit sechs Wasserbomben beschädigt. Es verlor sofort an Fahrt und bekam Backbord-Schlagseite. Doch beim Versuch, das Boot mit Maschinenwaffen anzugreifen, antwortete die U-Bootsflak mit heftigem Feuer.
Da das Flugboot keine Bomben mehr hatte, umkreiste es das Boot in sicherer Entfernung. Mit einem Funkspruch wurde Hilfe angefordert. Kapitänleutnant Robert Bartels, der vermutlich dachte, er könne so lange über Wasser bleiben, bis dem Gegner oben der Sprit ausging, da er mitten im Indischen Ozean mit keiner Hilfe rechnen konnte, muss überrascht gewesen sein, als plötzlich die Catalina N des britischen 265. Squadron, geflogen von Flt.Off. C.E. Robin, am Ort des Geschehens eintraf.
Sofort leitete Bartels das Tauchmanöver ein. Die Catalina N griff ihrerseits an und warf drei Wasserbomben, von denen zwei neben der Backbordseite des tauchenden U-Bootes detonierten. Die dritte schlug auf das Deck auf und explodierte dann auf der eingestellten Wassertiefe. Sie riss das U-Boot in die Tiefe.
Am 20.08.1943 kamen ums Leben: (66 Personen) (3) v.l.n.r.
Alraun, Gottfried Aurich, Rudolf Baage, Walter Bartels, Robert Beil, Ewald Bicks, Heinrich Brandt, Heinrich Brauer, Heinz Burghoff, Heinrich Christ, Robert Czipron, Alfred Demnick, Horst Dietrich, Richard Driest, Horst Ebner-Eschenbach, Horst von Eickelkamp, Artur Eilzer, Willibald Eschmann, Gerhard Fabricius, Hans Fellhauer, Anton Fleischfresser, Siegfried Foitzik, Heinrich-Oskar Freund, Heinz Grässle, Wilhelm Griessinger, Rudolf Haase, Günter Haller, Hermann Hannemann, Heinz Hansberg, Konrad Hass, Rolf Heinke, Horst Jäger, Antonius Jakob, Franz
Dr. Junghans, Eberhard Justus, Fritz Kaschner, Hans Klein, Walter Klima, Albert Klinzmann, Otto Krahnast, Adolf-Gustav Kühnbach, Alois Kurtz, Otto Lafin, Fred Lauble, Josef Liedtke, Hans Lorenz, Gerhard Lorenz, Heinrich Maraun, Paul
Marienfeld, Walter Naujokat, Karl Oehsen, Johann von Orth, Fritz Pampuch, Georg Petry, Erich Reif, Fritz Reimler, Karl-Hermann Reinbacher, Rudolf
Reisinger, Heinrich Schmidt, Karl Schwab, Berthold Schwalbe, Heinz Seifert, Ewald Sommer, Karl Weber, Herbert Wegner, Gerhard Woeste, Heinz
Vor dem 03.04.1943: (5 Personen) (4) v.l.n.r.
Beil, Ewald Gottermeyer, Hans Liedke, Hans Ostermann, Fritz Wernicke, Alfred
Einzelverluste: (1)
Rainer, Viktor
Willibald* (Artur) Eilzer
1921 - 1943
*richtiger Vorname